Dienstag, 23. August 2011

Wanderung auf der Moosalp

Auf dem Weg vom Wallis nach Zürich unternahmen wir noch eine kleine Wanderung auf die Moosalp. Die Fahrt zur Alp war abenteuerlich und führt über eine enge und kurvenreiche Strasse auf 2000m. Dafür war die Wanderung gemütlich. Vom Parkplatz beim Restaurant folgt man dem Wegweiser nach Stand (35 Minuten). Von dort hat man einen tollen Blick auf Weisshorn, Mischabelgruppe, Bietschhorn und die Berner. Weiter ging es in einer Schleife zum Boniger See, Breitmattensee, Breitmatte. Nach einer kurzen Mittagspause liefen wir in 45 Minuten zurück zur Moosalp. Zurück ging es die Strasse bis nach Visp, diesmal ein wenig gemächlicher. Die Wege sind gut zu begehen, wir waren ca. 2 Stunden unterwegs. Die Moosalp war uns völlig unbekannt, aber ist ein echter Geheimtipp. Die Gegend ist sehr abwechslungsreich mit Wäldern, Moor, Seen und Heidekraut. Und man weiss erst oben, was man dort für eine tolle Aussicht haben wird. Schade eigentlich, denn die tolle Aussicht auf Berner Alpen und Walliser 4000er ist das absolute Highlight. Insgesamt waren wir ca. 2 Stunden unterwegs, der Höhenunterschied beträgt 100 Meter.



Montag, 22. August 2011

Gornergrat 3135m

Unsere 2 Mitreisenden fuhren nach Chamonix, um auf die Aiguelle du Midi zu fahren und von da einmal den Mt. Blanc aus nächster Nähe zu betrachten. Da wir gern auch Blick auf die 29 4000er haben wollten, entschieden wir uns, ab Riffelalp auf den Gornergrat zu laufen. Der Weg ist durchgängig gut angelegt, gekennzeichnet mit dem Swiss Topwalk, und sogar als Nordic Walking Strecke geeignet. Wir haben noch einen Abstecher zum Riffelsee und einem Vorsee von ihm gemacht. Ab Mittag zogen mehr Quellwolken auf und es wurde ein wenig windig. Beim Gornergrat war so einiges los, viele Touristen genossen das Wetter und das grandiose Gipfelpanorama. Ich muss sagen, der Gornergrat ist einer der besten Aussichtspunkte in der gesamten Schweiz und toppt für mich bei Weitem das Jungfraujoch. Auf der Aussichtsplattform wollte ich gern noch auf das Hohtälli, dies liessen wir jedoch bleiben. War auch nicht so schlecht, da dickere Wolken aus Italien über Castor und Pollux emporquollen. Somit hiess es bald wieder bergab bis zur Riffelalp, fast auf demselben Weg. Insgesamt waren wir ca. 6 Stunden mit Pausen unterwegs. Zermatt.ch gibt 2h50 für den Hinweg und 2h für den Rückweg aus.



Sonntag, 21. August 2011

Bella Tola 3025m / Rothorn 2998m

Wir fuhren von unserer Homebase ins Anniviers-Tal nach St. Luc um die Bella Tola in Angriff zu nehmen. Für 10 CHF geht es mit der Seilbahn bergauf auf 2185m zur Tignousa.

Von hier ist die Bella Tola in 2h35 ausgeschrieben. Innerhalb von 20 Minuten hat man die Cabane Bella Tola (2346m) erreicht. Von da geht es weiter, immer den Wegweisern und Markierungen folgend, über Moorgebiet. Der markierte Wanderweg verläuft nicht direkt auf der Fahrstrasse, sondern oberhalb, womit man jedoch ein wenig schneller ist. Dieses Stück ist recht flach, beim nächsten Wegweiser geht dann zur Sache. Wir merkten schon bald, dass es ein heisser Tag wird und ich fragte mich, ob wir nun noch das Rothorn an die Bella Tola ranhängen könnten oder nicht. Wir schraubten uns immer weiter die Kehren hoch, bis wir auf der Schutzhütte auf 2900 Höhenmeter angelangt sind. Kurz Energie auftanken und die letzten 150 Höhenmeter unter die Füsse genommen. Die Wege sind durchgängig einfach, hier und da sollte man jedoch ein wenig aufpassen, wo man hintritt (T2-T3).

Von oben auf 3025m hat man einen fantastischen Blick auf mindestens 24 4000er. Berner Alpen, Walliser, Mt. Blanc... Das Weisshorn dominiert jedoch. Grosses Kino! Wir genossen den Ausblick und machten uns schliesslich auf den Rückweg. Da entschied ich mich, doch noch das Rothorn (2998m) ranzuhängen. Der Weg verläuft über den Grat, ist aber gut zu begehen. Am Gipfel selbst erwartet den Berggänger eine überdachte Gipfelpanorama-Wand - gut für diejenigen, die das Berg-App nicht dabei haben :-)

Dann geht es schnell bergab zur Cabane Bella Tola, wo wir uns den schmackhaften Aprikosenkuchen und den guten Kaffee schmecken liessen. Der schlimmste Teil folgt nun: Der sehr steile Abstieg von der Tignousa nach St. Luc., der teilweise parallel zur Mountainbike-Strecke verläuft. Den kann man sich schenken und eigentlich gleich ein Retourticket mit der Seilbahn lösen (16 CHF). Insgesamt waren wir mit Pausen 6h30 unterwegs.


Annivers-Tal / Blick vom Gipfel
Gipfelkreuz / Weisshorn / Rothorn
Gipfel des Rothorns / Bella Tola

Samstag, 20. August 2011

5-Seen-Wanderung oberhalb von Zermatt

Wir fuhren von Zermatt zum Blauherd (2571m), um die 5-Seen-Wanderung zu unternehmen. Der Weg ist einfach und von der Tourismuszentrale ausgeschildert.

Schon kurz nach der Station Blauherd erreicht man den Stellisee, der für seine Matterhorn-Spiegelung bekannt ist. Jedoch war es nicht ganz windstill und das Matterhorn zeigte sich nicht ganz makellos (kleine Fahne). Einige Fotorunden um den See später liefen wir noch hoch zum Berggasthaus Flueund dann bergab durch ein paar Kehren zum Grindjisee, der grün leuchtete. Nach der Mittagspause ging es weiter zum Grüensee, den wir fast verpasst hatten, da wir ihn näher am Gasthaus Grüensee ausmachten. Weiter geht es talwärts Richtung Moosji-See, der einen etwas künstlichen Eindruck machte. Kurz danach weisen schon die Wegweiser nach Zermatt, aber wir liefen noch 100 Höhenmeter bergauf, um dem letzten See, dem Leisee einen Besuch abzustatten. Hier kann man sogar baden. Von hier ging es im rasanten Tempo nach Zermatt. Die Wege sind durchgängig einfach zu begehen.

Natürlich wäre es toll, die Seen und die Spiegelung bei Windstille oder bei Dämmerung zu sehen. Insgesamt waren wir ca. 5 Stunden unterwegs, bergauf waren es 200 Höhenmeter, bergab 1000 Höhenmeter.

Freitag, 19. August 2011

Gsponer Höhenweg

5 Tage Wallis - das Wetter dafür kam wie auf Bestellung! Sonnenschein pur - dies hiess, dass wir unsere geplanten Touren alle so umsetzen konnten.

Am ersten Tag war der Gsponer Höhenweg an der Reihe. Wir liefen vom Kreuzboden nach Gspon, um ein paar Höhenmeter bergauf zu sparen. In Saas Grund lachten uns die Saaser 4000er schon an, auf dem Kreuzboden jedoch zogen schon einige Wolken auf und auch der Dom war im Wolkenkleid gehüllt. Wir liefen zunächst über einige Felsbrocken ein wenig balancierend in Richtung Gspon, bald verlief der Weg jedoch ein wenig einfacher. Nach dem Heimischgartu verläuft der Weg ein wenig durch den Wald. Nach Ueberquerung des Mattwaldbaches erreichten wir die Alp Färiga, wo wir ein wenig Unterschlupf fanden. Hier hat es angefangen zu regnen. Nach kurzer Rast liefen wir weiter, es sind im weiteren Wegverlauf einige ausgesetztere Stellen zu queren. Auch ein Steinschlaggebiet ist dabei, das man schnell durchwandern sollte (Markierung vorhanden). Dann kommt man an der Alp Obere Schwarze wald vorbei und man sieht schon Stalden im Tal. Nun ist es nicht mehr weit bis nach Gspon, von wo wir mit der Seilbahn bis nach Stalden gefahren sind.

Die Wegzeit beim Kreuzboden stimmt nicht mit denen auf dem weiteren Weg überein. Wir waren ca. 5 Stunden unterwegs (inkl. Pausen). Die Wege sind T2, einige Stellen vielleicht hin zu T3 (Geröll, Steinschlag, teilweise ein wenig ausgesetzt).

Die Tour bietet tolle Ausblicke auf Mischabel-Gruppe und die Saaser 4000er.



Samstag, 13. August 2011

Bishorn 4157m

Das Bishorn gehört zu Recht zu den einfacheren 4000ern. Trotzdem bekommt man ihn nicht geschenkt, ganz im Gegenteil. Den Berg muss man sich hart erarbeiten. Wenn man den Weg über Zinal wählt, sind 2500 Höhenmeter mit schwerem Rucksack im Auf- und Abstieg zu bewältigen, die ganz schön an die Substanz gehen können...

Nach vorabendlichem Hin- und Her (Absage oder keine Absage aufgrund schlechter/guter Wetterprognose) fuhren wir mit dem Zug nach Zinal, wo wir um kurz 11 Uhr mit dem Hüttenaufstieg begannen. Davor graute es uns am meisten: 1600hm standen vor uns und das mit schwerem Rucksack, der nicht so recht ins Verhältnis zu unserem Gewicht stehen wollte... Trotz allem ist der Weg sehr abwechslungsreich und somit wird es zumindest nicht langweilig. Man folgt ab Zinal den Wegweisern und den rot-weissen Markierungen. Auf ca. 2300m geht man über einige kleine harmlose Felsstufen und schon dort sieht man das Weisshorn und auch die Hütte von weitem. Von da geht es über ein paar Weiden und zum Schluss über Fels und Geröll noch recht einfach zur Hütte (T3). Kurz vor der Hütte ist noch eine kleine Felsstufe zu meistern, eine Kette hilft hierbei (T3+). Glücklich erreichten wir nach 5 Stunden (mit Pausen) die Tracuit-Hütte, wo wir unseren strategisch günstigen Schlafplatz entgegen nehmen konnten. Für den 4000er des dames waren die Männer verhältnismässig stark vertreten.

Auch ich kann ein wenig bestätigen, was zur Hütte geschrieben wurde. Allerdings könnte man auch ein wenig Rücksicht von den Berggängern erwarten. Wenn man gebrauchte Taschentücher und benutzte Augentropfenampullen unters Kopfkissen legt, könnte man schon einmal überlegen, wie man sich selbst fühlen würde, wenn man so etwas dann als Nachfolger vorfindet.

Es folgte schon bald die Besprechung mit dem Bergführer, Material- und Klamottencheck (es sollte sehr kalt werden!) und Abendessen, bevor es dann ans Ausruhen bzw. Schlafen im Massenschlag ging. Nach meiner ersten schlechten Nacht in einer Hütte hiess es auch schon 3h30 aufstehen und der Hütten-Trubel begann um 4h beim kargen Frühstück. Kurz vor 5 Uhr waren auch wir bereit und waren dick eingepackt. Wir seilten schon gleich nach der Hütte an, da der Weg sogleich über den Gletscher führt. Die erste Stunde liefen wir ohne Steigeisen. In diesem Bereich gab es viele Spalten, die wir jedoch (noch) nicht sahen. Auch waren die Temperaturen noch angenehm. Bald ging es stetig bergauf über den Sattel und es wurde immer mühsamer. Zwar ging die Sonne auf, trotzdem wehte ein eisiger Wind und die Höhe merkten wir auch. Es wurde teilweise recht steil. Nach dem letzten Steilaufstieg über ein paar Stufen standen wir ca. 8h30 Uhr auf dem Bishorn! Lange hielten wir es in der Kälte nicht aus, sondern liefen runter zur Spalte, wo wir im Windschatten eine Brotpause einlegten. Leider sahen wir den imposanten Nordgrat des Weisshorns nicht, da sich eine dicke Wolke um das Horn legte.

Am Horizont mahnten schon dicke Wolken, und wir begannen abzusteigen. Diesmal direkter gleich nach dem Gipfel. Auf dem Gletscher sahen wir diesmal die grossen Spalten, über die wir drüber springen mussten. Als wir auf der Hütte ankamen, schien schon wieder die Sonne und drängte die Wolken weg.

Nach einer kurzen Verschnauf-Pause hiess es dann schon bald, die weiteren 1600 Höhenmeter im Abstieg unter die Füsse zu nehmen, um vor dem angesagten Regen in Zinal anzukommen. Die bei der Hütte angeschriebenen 2.5h überboten wir grandios, da die Füsse und die Beine extrem brannten und wir entsprechend oft eine Pause einlegen mussten. Noch 3 Tage später habe ich Muskelkater... Zum Glück hat es auf dem Weg nur ein wenig genieselt, in Zinal hat sogar die Sonne geschien. So muss das sein!

Dies war unser 4. 4000er und es war ein tolles Gefühl, diesen aus eigener Kraft vom Tal aus zu besteigen!


Dent Blanche / Weisshorn auf dem Hüttenaufstieg / Turtmanngletscher
Bishorn / Zinalrothorn / Weisshorn
Abendstimmung im Westen / Bishorn am Abend / Morgens beim Aufstieg
Mond begleitet uns beim Aufstieg / Bishorn Steilaufstieg / Gletscher und Dt. Blanche