Sonntag, 31. Januar 2010

Costa Rica - Monteverde

Der dritte Punkt unserer Reise waren die Bergnebelwälder von Monteverde. Diese befinden sich nicht weit entfernt vom Vulkan El Arenal, jedoch dauert die Fahrt aufgrund der schlechten Strassenverhältnisse recht lang. Monteverde ist ein Nebelregenwaldgebiet - etwas höher gelegen. Das merkte ich auch am Abend, als es doch ein wenig kühler und sehr windig wurde.

Wir unternahmen in Santa Elena, dem kleinen Dorf am Rande des Nebelwaldes, eine Kaffeetour und eine Wanderung durch den Nebelwald Santa Elena. Hier führte uns ein Guide ca. 3h entlang eines Wanderweges (Encantado, 4.5km) und zeigte und Flora und Fauna. Wir hatten sogar das Glück, am Ende den seltenen und wunderschönen Quezal-Vogel (Männchen und Weibchen) und eine Vogelspinne in ihrem Nest zu sehen.


Etwas tiefer gibt es noch einen sog. Transition Forest, der tiefer ist als der Nebelwald und z.T. etwas an die hiesigen Wälder erinnerte. Diesen Wald besuchten wir am nächsten Tag, wo wir 8 Hängebrücken über den Baumkronen überquerten. Dort sahen wir einen Fuchs, einen Nasenbären und zwei Agutis (mit einem Kleinen). Ich habe jedoch den leisen Verdacht, dass die Guides die Tiere mit Fressen anlocken - meine Reisegruppe hatte so etwas gesehen und für mich war es mehr als zufällig, dass gerade um 8.30h der Fuchs da war und unter der ersten Brücke der Nasenbär und der Aguti.

Ein absolutes Erlebnis war eine Nachtwanderung. Ich würde jedem empfehlen, so etwas zu machen. Es ist so spannend, mit Taschenlampe bewaffnet durch den dunklen Wald zu laufen und nicht zu wissen, welche Augenpaare einen anschauen und doch hin und wieder ein paar Tiere zu entdecken. Wir waren sehr erfolgreich: wir sahen eine Giftschlange (ca. 30m in der Baumkrone in Lauerstellung) und ein Schlangenbaby, eine Vogelspinne, viele Vögel, Faultiere, einen Kinkajou (Wickelbär), viele Insekten, einen riiiieeesigen Ameisenhaufen (vergesst die europäischen Ameisenhaufen), ein Gürteltier (leider war es schon weg, als ich hinschauen wollte), einen Klick-Beetle und vieles mehr.







Kolibris
Spinnennetz / Bergnebelwald
Klick-Beetle
Vogelspinne / Ameisenhaufen
Regenbogen vor der Lodge / Dschungel

Donnerstag, 28. Januar 2010

Costa Rica - El Arenal

Der zweite Teil unserer Rundreise führte uns von der Karibikküste in das touristischere Fortuna, einem Dorf am Rande des Vulkans El Arenal (1633m). Der Arenal gehört mit zu den aktivsten Vulkan der Erde und ich freute mich sehr darauf. Es kommt nicht so oft vor, dass man ihn überhaupt vollständig sieht, des öfteren trägt er einen Hut oder ist total in Wolken eingehüllt. Wir hatten Glück, am Anreisetag konnten wir ihn schon fast vollständig sehen und am nächsten Tag war die Sicht frei auf den Krater. Nur am letzten Tag hingen leider Wolken am Vulkan.

Neben dem El Arenal befindet sich ein kleinerer Berg, der Cerro Chato (1140m), ein erloschener Vulkan mit Kratersee. Mit einem Führer begaben wir uns auf den Gipfel. Die Tour nannte sich beim Anbieter "Extreme Hike" und ich war gespannt, was mich erwartete ;-) . Der Aufstieg startete an der Arenal Observatory Lodge und verlief durch einen nahezu europäisch anmutenden Wald. Der Führer erklärte uns, dass der Eigentümer Nadelbäume, die nicht allzu heimisch in Costa Rica sind, dort gepflanzt hatte. Weiter ging es im Nationalpark anfangs weniger steil, dann jedoch zunehmend steiler aufwärts. Der Weg war glücklicherweise nicht sehr matschig, so dass die Wege recht gut begehbar waren. Bei Regenwetter stelle ich mir die Wanderung schwieriger vor. Es ging viele Baumwurzel-Stufen hinauf - was etwas anders ist als in hiesigen Gefilden. Leider sahen wir auf diesem Weg nicht so viele Tiere, nur Blattschneiderameisen (auch eindrücklich was sie wegtragen). Nach ca. 2h waren wir auf dem Gipfel - alles in allem war der Aufstieg nicht schwer. Auf dem Gipfel genossen wir den Blick zum Kratersee - in die anderen Richtungen konnte man leider kaum schauen, da sie durch Wald verdeckt waren.

Abwärts könnte man den gleichen Weg zurück gehen - unser Guide versprach uns jedoch einen anderen spannenderen Weg. Hierfür mussten wir hinab zum Kratersee, diesen entlang und auf der anderen Seite wieder hinauf. Dieser Weg ist nur geeignet, wenn es trocken ist! Es geht recht steil hinab - das war also der extremere Part. Zum Teil hat der Führer ein Seil verwendet, um uns etwas zum Festhalten zu geben wenn nur wenige Bäume oder Wurzeln zum Festhalten da waren (auch beim Festhalten an Bäumen vorsichtig sein: einige Bäume haben Dornen oder es können sich auch Schlangen daran befinden). Am Kratersee gönnten wir uns eine Rast und dann gingen wir fast weglos entlang des Ufers. Hier Acht geben wegen Schlangen - sie mögen solche weglosen Gebiete. Ich habe jedoch keine gesehen. Am Ende des "Weges" ging es wieder hinauf auf den Gebirgskamm. Dieser Weg ist wieder breiter und ist nicht so anspruchsvoll wie der Weg hinunter. Aber auch hier musste man ein wenig über Wurzeln klettern. Oben befindet sich ein View Point, wo man direkt zum El Arenal schauen kann. Man sieht den aktiven Krater, aus dem Felsbrocken gerollt sind (abends sieht man diese Felsbrocken als glühende Steine/Lava) und Rauch aus dem Vulkan. Sehr imposant war auch ein Donner, der direkt aus dem Vulkan kam. Vom View Point aus gelangt man über den sog. Frog-Trail (man hüpft hier von Wurzelstufe zu Wurzelstufe) nach ca. 2h an ein Privatgrundstück (Kosten: 10$ für Passierung). Hier hat man einen phänomenalen Blick auf den Vulkan und auf die Gegend um La Fortuna. Am Ende des Grundstücks hat uns ein Auto abgeholt und wir sind noch zu einem Wasserfall gefahren (wer Lust hat, läuft für ein Bad im Wasserfall noch einmal 600 Stufen hinab und dann wieder hinauf). Von dort aus kann man übrigens auch auf den Cerro Chato los laufen - dieser Weg ist wohl anstrengender als den, den wir gewählt haben.

Es war eine sehr lustige Wanderung und ganz anders als in der Schweiz. Spannend ist es für mich immer, die Augen nach Tieren aufzuhalten. Leider sahen wir auf dieser Tour nicht so viele. Die Aktivität des Vulkans war aber auch sehr spannend und imposant.

Am nächsten Nachmittag starteten wir zu einer kleinen Wanderung am Fusse des Vulkans El Arenal. Diese Tour wird von fast jedem Tourenanbieter angeboten und bietet die Gelegenheit, die Lava aus dem Arenal bei Dunkelheit zu sehen. Die Wanderung ist sehr kurz und der Weg ist sehr gut angelegt. Man läuft ca. 30min durch den Regenwald. Wir hatten hier Glück, eine Giftschlange zu sehen, die sich an dieser Stelle wohl schon ein paar Tage befindet. Des Weiteren sahen wir noch viele Vögel. Am Ende der Wanderung fährt man mit dem Bus zu einer Aussichtsplattform um die Lava des Arenal sehen zu können. Leider konnten wir die Lava nicht sehen - nicht einmal mit Unterstützung eines Rum-Punches - , da der Arenal schon den ganzen Tag seinen Hut auf hatte. Es war zwar schade, aber die Nasenbären auf der Fahrt zum Startpunkt hatten mich schon entschädigt. Bitte an alle Touristen: die Nasenbären bitte nicht füttern! Nach der Wanderung gingen wir noch in die Terme Baldi Termae Hot Springs, einem grossen Areal an Hot Springs. Leider ist die Musik etwas laut - ich würde beim nächsten mal eine andere Therme wählen - es gibt einige in der Umgebung. Tipp: einen einheimischen Führer wählen, der sich in Flora und Fauna auskennt. Die Führer wissen einfach, wo sich welches Tier befindet und können gezielt danach suchen.









Kratersee am Cerro Chato / Giftschlange
Wasserfall beim Cerro Chato / Vulkan El Arenal
Vulkan El Arenal
Vulkan El Arenal / Vulkane Cerro Chato (links) und El Arenal (rechts)
Pferde vor dem El Arenal / Leguan
die Nasenbärenbande

Dienstag, 26. Januar 2010

Costa Rica - Tortuguero

Für mich eine der schönsten Gegenden, die ich auf meiner Costa Rica-Reise besuchte, war Tortuguero an der Karibikküste. Tortuguero kann man nur per Flugzeug oder Boot erreichen und es dürfen nur 400 Touristen pro Tag in diesen Nationalpark. Dementsprechend menschen- und touristenleer ist diese Gegend. Bekannt ist dieses Gebiet durch die Meeresschildkröten, die im Sommer dort ihre Eier am Strand ablegen. Leider waren wir nicht zu dieser Zeit vor Ort - aber es gab trotzdem so viel zu sehen und erleben.

Schon die 2h Bootsfahrt zur Lodge stimmt auf die Tier- und Pflanzenwelt ein - wir sahen viele Wasservögel, Pelikane, Kaimane und einen kleinen grünen Basilisk. Die Lodge war ein Traum: umgeben von tiefem Dschungel und Wasserkanälen auf der einen Seite und der (rauhen) Karibikküste auf der anderen Seite, ist die Lodge sehr schön in die Natur eingebaut worden. Nachts hört man die Wellen rauschen und eine luftige Meerbrise weht durch das Moskitonetz ins Zimmer (ich hatte dazu drei Freundinnen, drei weibliche Goldene Seidenspinnen, vor meinem Fenster - sehr eindrücklich).

Nachdem wir am Morgen von den Brüllaffen geweckt wurden, unternahmen wir eine Dschungeltour und eine Bootsfahrt auf den Kanälen, wo uns der einheimische Guide viele Tier- und Pflanzen zeigte. Wir sahen z.B. den kleinen roten Frosch, eine karibische Art des "Jeans Frog", weitere Spinnen, viele Wasservögel, Flussschildkröten, Reiher, Tucans, sowie Klammer-, Kapuziner- und Brüllaffen usw.

Am Nachmittag wollten wir auf den höchsten Berg der Gegend klettern, dem Cerro Tortuguero. Er ist mit seinen 119m ein kleiner Zwerg, dennoch hat man von dort einen sehr eindrücklichen Blick auf das Dorf Tortuguero, auf das Kanalsystem sowie auf die Karibikküste. Der Cerro Tortuguero ist ein erloschener Vulkan und sein Ausgangspunkt ist nur per Boot zu erreichen. Der Aufstieg dauert ca. 45min und der Weg ist recht schlammig und steil. Dank unseres einheimischen Führers konnten wir wieder einige Tiere und Pflanzen entdecken. Es geht den gleichen Weg zurück. Am Ausgangspunkt befinden sich zwei karibische Hüttchen, wo Getränke verkauft werden. Hier ist die Zeit still geblieben ist. Wie schön! Es war einfach perfekt: wir genossen die Abenddämmerung bei einem erfrischenden Getränk, die Hunde spielten und über uns zogen die Pelikane vorbei.









grosser (Elefanten-)Käfer (leider tot), blauer Morpho-Schmetterling (leider hier in Schmetterlingspark)
Strandimpressionen aus Tortuguero an der Turtle Beach Lodge
Strandimpressionen aus Tortuguero an der Turtle Beach Lodge
Goldene Seidenspinne vor meinem Moskitonetz, das kleine Schweinchen der Lodge
Dschungel-Dschungel hinter der Lodge, Baum der Reisenden
Hüttchen, Blick vom Cerro Tortuguero nach Tortuguero, Kanalsystem und Karibikküste


Sonntag, 24. Januar 2010

Der Tag hatte einiges zu BIETen...

Schon lange im Voraus geplant, ging es mit dem SAC Uto auf den Biet (1965m). Früh morgens spuckte das Postauto uns und viele andere Skifahrer in Weglosen an der Talstation Hoch Ybrig aus. Nach kurzer Stärkung montierten wir die Schneeschuhe und liefen zunächst links der Skipiste mehr oder weniger diretissima zur Schlittelpiste. Dieser folgten wir die nächsten 2-3 Kilometer durch den Wald bis wir dann wieder querfeldein die letzten 580 Meter zur Druesberghütte hinaufliefen. Hier kam dann auch die Sonne hinter Twäri-, Drues- und Forstberg hervor. Wir liefen dann hinter der Hütte entlang des kleinen gespurten Pfades linkerhand des Schülberges die Hügel langsam aufsteigend hinauf. Nach einem kurzen Zwischenhalt an einer Hütte erkannten wir schon bald den sanften Gipfel des Bietes. Oben hatten wir eine tolle Aussicht von Sihlsee, Glärnisch, Tödi über eine Vielzahl Zentralschweizer Gipfel und dem Vierwaldstätter See bis hin zum Finsteraarhorn. Für den Aufstieg von ca. 950 Höhenmetern benötigten wir ca. 3 Stunden inkl. Pausen.

Bergab liefen wir auf demselben Weg zurück, teilweise quer durch den hohen Schnee. Einige der Gruppe nahmen den Schlitten von der Hütte bis zur Talstation, ich aber traute meinen Füssen mehr als den Kufen... Nach 2 Stunden gesamt Abstiegszeit schafften wir es pünktlich zum nachmittäglichen Postauto zurück nach Einsiedeln.

Es war ein toller sonniger Tag in eine aussichtsreichen Umgebung. Der Biet bietet eine grandiose Aussicht. Da sich meine Digitalkamera auf Fernreise befindet, habe ich mich mit meiner Handykamera versucht. Leider bietet sie alles andere als qualitativ hochwertige Bilder, so dass ich nur einige wenige Bilder posten kann.


Zentralschweiz / Glärnisch im Hintergrund
Forstberg und Druesberg (alles Gipfelbilder)

Samstag, 16. Januar 2010

Morgartenberg

Wir entschlossen uns, die Nebeldecke hinter bzw. unter uns zu lassen und fuhren zum einigermassen sonnensicheren Rothenthurm. Von dort wollten wir mit den Schneeschuhen nach Sattel laufen. Anfangs ein wenig unsicher und orientierungslos liefen wir zunächst den Spuren entlang bis nach Hasenmatt, dann weiter zwischen den Bauernhöfen und kleineren Hügeln nach Flue und schliesslich auf der Strasse entlang bis nach Sattel. Hier machte sich nun der Nebel breit, der nun immer höher kam.

Nach einer kurzen Stärkung liefen wir zunächst denselben Weg zurück, dann steil hinauf bei den Gehöfen Richtung Morgartenberg und dann auf dem Sommerwanderweg hinauf auf den Morgartenberg (1244m). Vom Gipfel präsentierten sich die Zentralschweizer Alpen über dem Wolkenmeer und vor den aufkommenden Wolken aus dem Westen. Bergab liefen wir über den Finsterenwald den Sommerweg (teilweise markiert, aber gut gespurt) und später den Schlittelweg entlang wieder zurück nach Rothenthurm.

Es war eine sehr schöne, teils sonnige, teils neblige Schneeschuhtour im einfachen Gelände mit ca. 550 Höhenmeter in Auf- und Abstieg. Dank geht nochmal an meine Tourenpartnerin für die Sonnenbrille.




Nebellandschaft - rechts unten befindet sich Sattel
Auf dem Morgartenberg - langsam verhüllt sich der Himmel
Richtung Osten vom Morgartenberg - Nebel

Samstag, 9. Januar 2010

Schaufensterbummel in Einsiedeln

Mit unserem Besuch aus Australien machten wir uns auf nach Einsiedeln. Wir statteten dem Kloster und dem Pferdegehöf einen kurzen Besuch ab und schlenderten dann entlang der kleinen Einkaufsstrasse zu einer netten Konditorei. Dort genehmigten wir uns ein leckeres zweites Frühstück und plauderten und plauderten. Die unten stehenden Fotos zeigen die lustige und liebevolle Schaufenstergestaltung der Konditoreien und der anderen Geschäfte.