Mittwoch, 9. Dezember 2009

Vulkan Poás und Wasserfallgärten - 14. Tag

Am letzten Tag fuhren wir zunächst 4.5 Stunden Richtung San José. In der Nähe liegt der Vulkan Poás. Wir schraubten uns mit dem Bus nach oben, noch ungewiss, wie das Wetter wohl sein wird. Wir kamen aus dem Sonnenschein und fuhren immer weiter in Richtung Wolken. Entgegen unserer Erwartungen lichteten sich pünktlich am Vulkan die Wolken und gaben kurz den grossen Krater frei. Danach liefen wir noch ein Stückchen zu einem anderen Vulkansee.

Gefolgt wurde die kurze Besichtigung von einem Ausflug zum Wasserfallgarten. Dort konnten wir noch einmal Tiere sehen, die wir bislang in der freien Wildbahn noch nicht gesehen hatten (u.a. Pfeilgiftfrösche bzw. Rotaugenfrösche) bzw. Tiere fotografieren, die wir bislang noch nicht unter die Linse bekommen haben (z.B. Tukane).

Mit diesem Tag ging unser Aufenthalt in Costa Rica zu Ende. Es war eine tolle Zeit, die Tier- und Pflanzenwelt sind ein Traum. und Reiseleiter und Reisegruppe komplettierten den perfekten Urlaub.




Vulkan Poás / Blauer Morpho
Tukan
Pfeilgiftfrosch / Sonnenuntergang über San José

Dienstag, 8. Dezember 2009

Bootsfahrt auf dem Rio Frio - 13. Tag

Nach der Vulkanbesteigung lief es ruhig weiter. Wir fuhren am Folgetag zum Cano Negro, in der Nähe der Grenze zu Nicaragua. Auf dem Weg dahin machten wir Halt bei einer Cafeteria, wo sich ganz viele Grüne Leguane befinden. Wir staunten nicht schlecht, als wir sahen, dass neben den beiden grossen Prachtkerlen sich noch sicher 50 andere Leguane auf den Bäumen sonnten. Beim Cano Negro unternahmen wir eine 3-stündige Bootsfahrt auf dem Rio Frio. Auf der Fahrt sahen wir ganz viele Brüllaffen, u.a. auch einen Albino, Fledermäuse, einen grünen Basilisken, Faultiere, Kaimane und vor allem eine Menge Wasservögel (Reiher, Kormorane). Dieser Ausflug war eines der Highlights der Reise. Als wir wieder zurück im Hotel waren, wagten wir uns noch aufs Pferd und unternahmen einen kleinen Ausritt in der näheren Umgebung. Die Pferde machten mehr oder weniger gut mit, aber es war erstaunlich wie einfach das "Bedienen" ist.


Grüne Leguane
Grüne Leguane in den Bäumen / Kormoran auf dem Rio Frio
Rio Frio / Grüner Basilisk
Brauner Brüllaffe / Brüllaffe (Albino)
Faultier / Kaiman

Montag, 7. Dezember 2009

Vulkan Arenal und Hängenbrückenpark - 12. Tag

Nach der Besteigung des Vulkans Rincón de la Vieja fuhren wir zum grössten Stausee Arenal am gleichnamigen Vulkan Arenal. Der Vulkan gehört zu den aktivsten der Welt, wenngleich er zur Zeit wenig Rauch und Asche spuckt. Auf der Busfahrt trafen wir noch auf eine lustige Nasenbärenbande, die gefrässig um unseren Bus herumturnte... Unsere kleine Wanderung fand im Hängebrückenpark statt, in der Nähe des Vulkans.

Die Wege im Park verlaufen recht unspektakulär mit wenig Steigerung, sind gut gebaut und führen über einige Hängebrücken (T2). Von den Brücken hat man einen guten Blick in die Baumkronen, normalerweise verborgene Aussichten. Am Anfang der Tour haben uns Millionen von Zikaden begrüsst, die unglaublich laut "gesungen" haben. Wir haben des Weiteren sehr viele Kolibris und andere schöne Vögel, Klammeraffen, eine Blauschwanzeidechse, wieder Nasenbären und eine schöne Goldnetzspinne gesehen.

Nach kurzer Wartezeit, die wir uns mit Vulkanblick verkürzt haben, fuhren wir in Richtung La Fortuna, wo wir den Arenal bei Nacht anschauen wollten. Mit etwas Glück sieht man Lava abfliessen, wir haben jedoch nur Glühwürmchen, Sternschnuppen und Autolichter leuchten sehen.



Arenal-See / Vulkan Arenal
Nasenbärenbande
Blauschwanzeidechse / Goldnetzspinne
Vulkan Arenal / See Arenal

Sonntag, 6. Dezember 2009

Vulkan Rincón de la Vieja - 11. Tag

Am Nikolaus-Tag war geplant auf den aktiven Vulkan Rincón de la Vieja (1916m) zu steigen. Die Wanderung war von Anfang an wettertechnisch unsicher, aber die Nationalparkverwaltung gab trotz Wind und Nebel grünes Licht. Während im restlichen Nationalpark oft die Sonne scheint, bilden sich auf dem Vulkan schnell Wolken, die sich abregnen, und es weht ein starker Wind.

Der Weg verlief zunächst einige Kilometer durch Trockenwald (viele Würgefeigen), gefolgt von einer kurzen Strecke Bergregenwald (T2). Nach ca. 5 Kilometern erreicht man die baumlose Zone, wo sich meist nur noch Bromelien befinden. Hier kann man zwischen einem schwierigen Weg und einem sehr schwierigen Weg wählen. Aufgrund des einsetzenden Regens wählten wir den schwierigen Pfad. Er führt zunächst ein Stück bergab zu einem Bach und dann stetig bergauf zwischen den Bromelien. Der Weg hat es in sich, es sind Erdstufen zu meistern. Er war entsprechend rutschig und nass, die Bromelien gaben aber noch guten Halt. Beim Bergablaufen verwendet man an zwei Stellen Fixseile. Dieses Teilstück bewerte ich mit T4.

Oben angekommen, peitschten uns ein heftiger Sturm und waagerechter Regen bei der Vulkanlandschaft entgegen. Wir beschlossen bald, nicht mehr zum Krater zu laufen, sondern schnell wieder umzukehren.

Unten beim Eingang angelangt (mittlerweile waren wir wieder trocken) liefen wir noch zur heissen Minivulkan-Zone und zu den Blubbertümpeln (T1). Insgesamt waren wir ca. 7 Stunden unterwegs. Es sind ca. 1200 Höhenmeter für den Vulkan zu bewältigen.

Tiere sahen wir wenig, ein paar Tukane und einen Nasenbären.


Der Vulkan Rincón de la Vieja mit seiner aktiven Seite / Auf der Wanderung
Regenbogen / Blubbertümpel

Samstag, 5. Dezember 2009

Carara NP - 10. Tag

Am nächsten Tag machten wir uns auf nach Liberia. Die Fahrt dahin war recht lang, wurde aber ein paar Mal unterbrochen durch eine kleine Wanderung und Tierbeobachtungen.

Zunächst machten wir Halt im Nationalpark Carara, wo wir zu einem kleinen Tümpel gelaufen sind. Wir wollten nach Krokodilen Ausschau halten, haben jedoch "nur" Wasservögel und Basilisken gesehen. Auf dem Weg zurück sahen wir noch einige Rote Aras fliegen. Weiter fuhren wir nach Liberia, aber nicht ohne 2x zu stoppen: Einmal sahen wir ganz viele Rote Aras und dann unter einer Autobrücke ca. 30 Krokodile. Nach einer kleinen Pause am Supermarkt fuhren wir zum Nationalpark Rincón de la Vieja und zu unserem Quartier für die nächsten Nächte.


Tümpel im Carara-NP / Krokodile
Krokodile / Rote Aras

Freitag, 4. Dezember 2009

Manuel Antonio NP - 9. Tag

Auf diesen Tag freute ich mich sehr. Wir gingen in den Manuel Antonio Nationalpark, wo es wirklich sehr viele Tiere zu sehen geben sollte. Wir starteten unsere Tour um 9 Uhr, waren aber zu dem Zeitpunkt nicht alleine. Wir liefen zunächst den Hauptweg langsam entlang, beobachteten die Tiere und Pflanzen ausgiebig. Wir sahen ganz viele Kapuzineraffen und Faultiere und zwei Tukane. Weiter ging es bis zum ersten Strand auf der Halbinsel, wo wir einen schönen Schwarzen Leguan, Waschbären und Nasenbären sahen. Am Strand selbst konnten wir Geier, Einsiedlerkrebse, Krabben, Fledermäuse und schöne Vögel beobachten. Wir umrundeten die Halbinsel und sahen dann auch Brüllaffen, eine Flusschildkröte, Leguane und einen Aguti (schweinähnlicher Hase).

Nach einem kurzen Bad im Pazifik entschlossen wir uns noch einen anderen, nicht so überlaufenden Weg zu einer schönen Aussichtsstelle zu laufen. Insgeheim hoffte ich, noch den seltenen Titi Totenkopfaffen zu sehen, was uns letztendlich auch geglückt ist. Wir schlichen den weiteren Weg ganz still und leise weiter und hatten noch weitere Agutis, einen Nasenbären, einen schönen Rotkopfspecht und Faultiere gesehen.

Die Strände gehören mit zu den schönsten von Costa Rica. Wir hatten ziemlich Ruhe, da wir nicht am überlaufenden Strand waren. Vorsicht ist geboten vor Waschbären und Affen, die wissen, wo die Menschen ihr Essen versteckt haben und auch, wie ein Rucksack zu öffnen ist. Es ist auch verboten, die Tiere zu füttern. Die Wege sind meistens flach, kleinere Steigungen befinden sich auf der Halbinsel. Es lohnt sich, ein gutes Fernglas mitzunehmen und ggf. einen Guide zu nehmen, der sich bestens mit der Tier- und Pflanzenwelt auskennt.


Affenparade
Lustige Pilze / Schwarzer Leguan
Strand im NP / Schwarzer Leguan
Krabbe am Strand / Kapuzineraffe auf der Lauer

Donnerstag, 3. Dezember 2009

Bahia de Coronado - 8. Tag

Nach dem Chirropó fuhren wir zur Pazifikküste - also auf 0 Meter (lustig, am Vortag waren wir noch auf 3800m). Dort gingen wir in ein privates Naturschutzgebiet im Mangroven-Gürtel der Bahia de Coronado. Hintergrund war es hier nicht, Kilometer oder Höhenmeter zu machen, sondern Natur Pur zu geniessen.

Mit einem grossen Fernrohr bewaffnet machten wir uns auf, zunächst schöne Pflanzen anzuschauen. Der Weg führte uns dann weiter zu einem schönen Strand. Es herrschte eine recht starke Strömung, so dass man eher nicht schwimmen konnte. Wir hatten noch Lust weiterzugehen - es hat sich voll gelohnt. Schon bald haben wir unseren ersten Affen (Kapuzineraffe) gesehen, es folgten dann noch weitere. Wie toll, diese schönen Tiere in freier Wildbahn zu sehen! Wir liefen noch weiter und konnten noch einen Falken, eine Goldnetzspinne und einen hübschen Leguan ausmachen.

Die Wege waren alle sehr gut zu laufen, sie waren komplett eben. Es war ein schöner sonniger Tag mit erster toller Tierbeobachtung.




Strände an der Bahia Coronado / Schwarzer Leguan
Affe in der Palme / Kapuzineraffe in den Bäumen


Dienstag, 1. Dezember 2009

Cerro Chirripó - Höchster Berg von Costa Rica - 6./7. Tag

Spannend wurde es am 6. und 7. Tag unserer Reise. Die Besteigung des höchsten Berges Costa Ricas - dem Cerro Chirripó (3820m) - stand an. Der Berg liegt im gleichnamigen Nationalpark, nicht weit von der Stadt San Isidro de General. Am Vortag mussten wir die Gipfel-Formalitäten klären und uns registrieren, denn pro Tag dürfen nur 30 Personen auf den Gipfel steigen. Wir gaben noch unsere Utensilien und Wechselkleidung ab, die am nächsten Morgen durch Pferde zu unserer Hütte getragen worden. In der Nacht träumte ich gleich dreimal vom Berg, habe aber gleichzeitig bei schlaflosen Momenten schon gedacht, dass die Wanderung ins Wasser fällt, da ich die ganze Nacht über das Wasser rauschen hörte. Erst am Morgen um 5h30 bemerkte ich bei klarem Himmel und trockenem Boden, dass das Rauschen nicht vom Regen, sondern vom Bach nebenan gekommen ist.

Ziel des ersten Tages war die Hütte Cerro Crestone auf 3400m. Um 7h war Abmarsch. Immer gleichmässig schraubten wir uns die anfänglich steilen Kurven durch den Regenwald bergauf. Hier und da wurde es matschig, aber dank der Wanderstöcke kamen wir ganz gut vorwärts. Wir hatten Glück mit dem Wetter, es war kaum eine Wolke zu sehen und wir konnten tief ins Tal blicken. Auf halber Strecke (7km) kamen wir an einer unbewarteten Schutzhütte vorbei, bei der man Wasser auffüllen kann. Die Pause bietet sich auch an, einmal genau in den Wald zu horchen und die vielen Vögel zu beobachten (u.a. Kolibris und Gelbschenkelfinke). Dann ging es sehr steil durch den Bergnebelwald weiter, bis wir auf ca. 3000 Meter über dem Meer plötzlich eine mehr oder weniger baumlosen Zone erreichten. Hier gab es mehrere Waldbrände, so dass der eigentliche Wald nicht mehr vorhanden ist (die Baumgrenze befindet sich in Costa Rica auf 3500m). Bald sieht man auch den Cerro Crestone - eine schöne Felsformation - und dann auch bald die Hütte. Mit kleinen Pausen brauchten wir für die insgesamt 15 Kilometer (1900 Höhenmeter) ca. 7 Stunden.

Die Hütte selbst ist sehr einfach, verfügt über mehrere Zimmer mit je 4 Schlafplätzen. Man muss selbst kochen, dementsprechend muss man das Essen hochbringen (lassen). Ein dicker Schlafsack empfiehlt sich auch, da es entsprechend kalt wird. Decken kann man sich aber beim Hüttenwart ausleihen. Kostenloses Internet hat man auch (was will man mehr) ;-)

Nach einem tollen Abendessen, das von unserem Reiseleiter gezaubert wurde, und einer guten Nacht hiess es um 2 Uhr des Folgetages Tagwache. Wir tranken schnell einen Kaffee und schon ging es durch die sternenklare Vollmond-Nacht. Wir wussten schon jetzt, dass uns ein atemberaubender Sonnenaufgang erwarten wird. Somit legten wir noch einen Zahn zu und standen um Punkt 5 Uhr nach einer kurzen Kletterpassage kurz vor dem Ziel auf dem höchsten Gipfel Costa Ricas. Nachdem sich alle versammelt hatten, wurden Erinnerungsfotos geschossen und mit Rum auf den Gipfelerfolg angestossen. Selten habe ich so einen schönen Aufstieg und ein so aussergewöhnliches Panorama genossen. Vor uns ging die Sonne über Panama auf, hinter uns ging der Vollmond unter. Auf der einen Seite sahen wir die Wolken über der Karibik, auf der anderen Seite die über dem Pazifik. Wir konnten selbst die Ziele und Orte der vergangenen Tage ausmachen: Vulkan Irazú, den leicht rauchenden Vulkan Torillalba und den Cerro de la Muerte, den wir auf der Passstrasse umfahren hatten. Welch ein toller Blick!

Nach 1.5h Gipfeleuphorie stiegen wir wieder ab, zunächst wieder bis zur Hütte. Nach dem phänomenalen Frühstück (wiederum gezaubert durch unseren Reiseleiter) mussten wir nun den gleichen Weg zurück zu unserem Hotel laufen. Hier hiess es nur noch: Augen auf und durch... Der letzte Kilometer war der schlimmste, immerhin hatten wir an diesem Tag schon 9 Stunden Fussmarsch auf 26 Kilometern hinter uns. K.O., aber glücklich kamen wir schliesslich im Hotel an, wo schon kalte Getränke auf uns warteten.

Die Besteigung des Cerro Chirripós ist technisch einfach (nur für 30m unterhalb des Gipfels braucht man die Hände zum Stützen), aber konditionell sehr fordernd. Es sind am ersten Tag 1900 Höhenmeter bergauf und am 2. Tag 400 Höhenmeter bergauf und 2300 Höhenmeter bergab zu laufen. Die Wege sind gut, jedoch oftmals sehr rutschig, vor allem im Regenwald. Jeder geschaffter Kilometer wird durch ein Schild angezeigt. Den Weg kann man nicht verfehlen. Neben den vielen Vögeln sahen wir ein lustiges Eichhörnchen, einen Kurzhornkäfer, Eidechsen, einen Pagageienschwarm, einen schönen Schimmel und Kühe. Unser Highlight des Aufstieges - auch wenn es ein wenig respekteinflössend war - war das Sichten eines Kojoten, der als sehr scheu gilt (selbst der Hüttenwart hat erst einmal einen Kojoten gesichtet). Des Weiteren soll es auch Klammeraffen, Tapire und Bergpumas geben. Wegen der Wildtieren sollte man diese Tour nie alleine durchführen.


Aufstieg Bergnebelwald /Weisser Schimmel
Aufstieg Bergnebelwald / Cerro Crestone
Auf dem Gipfel / Sonnenaufgang und Monduntergang
Der Gipfelaufbau / Eidechse